Künstlerkolonie Groß Borstel

26.10.202020:00 UhrKünstlerkolonie Groß Borstel
Kirche St. Peter, Groß Borstel

Die Initiative Marcus und Dahl e.V. hat sich auf Spurensuche nach verschollenen oder vergessenen Künstlerinnen und Künstlern aus Groß Borstel begeben. Sie hat Schicksale von zwölf Künstlerinnen und Künstlern aufbereitet und sie mit ihrem Leben und Arbeiten wieder im Hamburger Stadtteil Groß Borstel verortet. Im September ist nun im Verlag Medien Kontor Hamburg das Buch „Künstlerkolonie Groß Borstel“ erschienen. Lesen Sie die Rezension weiter unten! Es wurde für die Initiative Marcus und Dahl e.V. herausgegeben von Dr. Birgit Pflugmacher und Dr. Hans-Heinrich Nölke, den beiden Vorsitzenden der Initiative Marcus und Dahl e.V.
Am

Montag, 26.10.20, 20:00 Uhr in der Kirche St. Peter, Groß Borstel

wird uns Birgit Pflugmacher auf Einladung der „Freunde des Stavenhagenhauses e.V.“ in einem Vortrag auf einen virtuellen Rundgang von der Brückwiesenstraße zur Köppenstraße und weiter zum Brödermannsweg mitnehmen und einige der Kunstschaffenden aus dem Buch vorstellen. Dabei folgen wir u.a den Spuren der Malerin Elisabeth Büttner, des Dichters Gustav Falke, des Bildhauers Gert Marcus, des Malers Heinrich Rode, des Graphikers Alfred Ehrhardt und des Künstlerehepaares Hans und Annie Glissmann. Die Witwe von Gert Marcus, Françoise Ribeyrolles-Marcus, die auch Autorin in diesem Buch ist, wird an diesem Abend anwesend sein. Das Buch „Künstlerkolonie Groß Borstel“ kann an diesem Abend käuflich erworben werden (€ 18,80).

Aufgrund der Corona Situation bitten die „Freunde des Stavenhagenhauses e.V.“ als Veranstalter um Beachtung der folgenden Hinweise:

Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist vorab eine Anmeldung erforderlich. Dabei wird eine Liste mit Vor- und Nachnamen, Adresse und Telefonnummer erstellt.

Bitte melden Sie sich bei Dieter Wolf an, telefonisch oder per E-Mail in der Zeit vom 12.10. bis 16.10. jeweils von 15 bis 18 Uhr. Telefon: 040-5117731 oder E-Mail: dieterwolf44@t-online.de

Wir bitten um Verständnis, dass bei Überschreiten der zugelassenen Zahl von 80 Personen Absagen erteilt werden müssen. Die üblichen Abstands- und Hygieneregeln sind einzuhalten, ein Mund-Nasenschutz ist beim Betreten und Verlassen der Kirche zu tragen, jedoch nicht auf dem Sitzplatz.
Getränke können nicht angeboten werden.

Eintrittsgeld wird nicht erhoben
Spenden sind sehr willkommen

Kontoverbindung: Hamburger Sparkasse, IBAN: DE24 2005 0550 1222 1251 04, BIC: HASPDEHHXXX

Rezension: Künstlerkolonie Groß Borstel

Einband Buch Künstlerkolonie Groß Borstel
Einband Buch Künstlerkolonie Groß Borstel

Was macht einen Stadtteil lebenswert und liebenswert? Neben vielen Aspekten wie Grün- und Naturflächen, Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr, Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf, Friseur und Ärzte gehören die Wertschätzung für die Kultur und die Kulturgeschichte des Stadtteils unbedingt dazu. Und die wird in Groß Borstel großgeschrieben. Als Groß Borstel noch ein Dorf war, ließ sich manch Hamburger Geschäftsmann oder Politiker eine Sommerresidenz an diesem ruhigen Ort errichten. Und zahlreiche Künstlerinnen und Künstler suchten im 19. und 20. Jahrhundert ihre künstlerische Heimat in dieser kleinen Oase. Die Initiative Marcus und Dahl e.V. hat sich nun auf Spurensuche nach verschollenen oder vergessenen Kunstschaffenden begeben und ist fündig geworden: Eine Auswahl von zunächst 12 Persönlichkeiten werden in ihrem Buch „Künstlerkolonie Groß Borstel“ sorgfältig und detailreich porträtiert, darunter so bekannte wie das Künstlerehepaar Hans und Annie Glissmann oder der Dichter Gustav Falke, aber auch eher unbekannte, „vergessene“ wie der Maler Alfred Stendel oder das Künstlerehepaar Paul Storm und Charlotte Storm-West. Die Herausgeber des Buches, Dr. Birgit Pflugmacher und Dr. Hans-Heinrich Nölke sind selber vertreten mit eigenen Texten und haben weitere Autor*innen gefunden, die für die porträtierten Kunstschaffenden ihre Expertise einbringen konnten, so dass das Buch abwechslungsreich und spannend zu lesen ist. Zahlreiche Fotos aus privaten Beständen illustrieren das Leben der Künstler*innen, die 44 farbigen und 66 schwarz-weißen, teilweise großformatigen Abbildungen der Kunstwerke bieten einen hervorragenden Eindruck von den Werken. Dem Künstler Gert Marcus – dessen Farbtheorie und künstlerisches Wirken Hans-Heinrich Nölke sehr anschaulich darstellt - wird als „Löwe mit Samtpfoten“ von seiner Ehefrau, Françoise Ribeyrolles-Marcus ein liebevolles Denkmal gesetzt. Und da auch die Lebenswege der Malerin Elisabeth Büttner, an die auf dem Friedhof Ohlsdorf ein Gedenkstein im Garten der Frauen erinnert, des Komponisten Ingolf Dahl, älterer Bruder von Gert Marcus, des Dichters Fritz Stavenhagen, Namensgeber des Stavenhagenhauses in der Frustbergstraße, des Malers Heinrich Rode und des Malers, Fotografen und Dokumentarfilmers Alfred Ehrhardt mit derselben großen Sorgfalt nachgezeichnet sind, bestätigt sich mit diesem Buch, was als leitendes Motiv über der Arbeit der Initiative Marcus und Dahl e.V. steht: „Künstlerinnen und Künstler können einen Stadtteil beleben, begeistern, provozieren, zu Diskussionen anregen und Bewusstsein schaffen“.

Wolf Lüders