Wissenswertes

Gratulation an Esther Bejarano

Die Hermann-Maas-Stiftung, die an den evangelischen Theologen Hermann Maas (1877-1970) erinnern soll, vergibt alle vier Jahre den Hermann-Maas-Preis an eine Person, die einen besonderen Einsatz zur Vermittlung zwischen den Religionen geleistet hat. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an die 95jährige Groß Borstelerin Esther Bejarano, die den Horror von Auschwitz überlebte. Seit Jahren kämpft sie gegen Rassismus, Ausgrenzung und Antisemitismus und hat sich durch ihr politisches Engagement ausgezeichnet.
Hermann Maas wurde nach 1933 von den Nationalsozialisten wegen seines Einsatzes für die Versöhnung mit den Juden mit Berufsverboten belegt und von der SA gezwungen, auf die Predigttätigkeit in Heidelberg zu verzichten. Unter Einsatz seines Lebens verhalf Maas mehr als 1700 Menschen zur Emigration.

Dr. Birgit Pflugmacher

Geplanter Aufstellungsort des Kunstwerkes von Gert Marcus

Die Bauarbeiten im Neubaugebiet Tarpenbeker Ufer schreiten zügig voran. Im Dezember fand das Richtfest für das Baufeld 4 statt. Der öffentliche Quartierspark am Anni-Glissmann Weg, der vom Brödermannsweg über die Tarpenbek zur Gert-Marcus-Straße führt, soll im Sommer 2020 fertig hergerichtet werden. In diesem Park soll die Skulpturengruppe „Centripetal & Centrifugal“ von Gert Marcus aufgestellt werden. Der mit dem Bauamt des Bezirks Hamburg-Nord abgestimmte Ort ist in der Karte eingezeichnet.
Noch sind nicht alle Details geklärt, doch wir arbeiten intensiv daran, dass alle Probleme zufriedenstellend gelöst werden können. Der Zeitrahmen „bis zum Sommer 2020“ wird für das Kunstwerk allerdings wohl nicht einzuhalten sein.

PDF zum Auftsellungsort

Bericht zur Preisverleihung Geschichtswettbewerb

„Warum verließ Familie Marcus die Schule?“
Landessieg beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2018/19

Angeregt durch die Uraufführung eines Werks des 1912 in Groß Borstel geborenen Komponisten Ingolf Dahl in der Aula der Heinrich-Hertz-Schule, in der dieser als Schüler bereits selbst musiziert hatte, sind 18 Schüler der Klasse 7g mit ihrer Klassenlehrerin Luise Günther der Frage nachgegangen, warum drei Kinder der Familie Marcus (zu der auch Ingolf Dahl gehört) 1933/34 die damalige Lichtwarkschule vorzeitig verließen und nach Schweden bzw. in die USA auswanderten. Dem Schicksal der jüdischen Familie Marcus näherte sich die Gruppe über Recherchen in der Schulbibliothek, im Staatsarchiv sowie in Gesprächen mit Mitgliedern der Initiative Marcus und Dahl e.V.. Das Ergebnis ist ein interaktiver Rundgang durch ihre Schule. An 17 Stationen werden das Leben und Wirken der damaligen Mitschüler Ingolf, Gert, Holger und Britta sowie die Fächer, Stundenpläne und Lehrkräfte der damaligen Lichtwarkschule und das politische Umfeld beschrieben. Mit diesem Beitrag haben die Siebtklässler an dem Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teilgenommen und einen der 22 Landessiege in Hamburg errungen.

Urkunde Geschichtswettbewerb
Urkunde für die Hamburger LandessiegerInnen beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

Am 20.06.2019 wurden im KörberForum die Schülerinnen und Schüler für Ihren Beitrag als Landessieger feierlich geehrt. Hamburgs Schulsenator Thies Rabe und Dr. Thomas Paulsen, Mitglied des Vorstands der Körber-Stiftung übereichten die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichneten Urkunden.

In Hamburg haben insgesamt 433 Schülerinnen und Schüler von 26 Schulen 176 Beiträge beim Bundeswettbewerb eingereicht. Daraus wurden 22 Landessieger gekürt, die ein Preisgeld von 250 € erhalten. Bemerkenswert ist, dass die Klasse 7g zu den jüngsten Preiseträgern zählt und sich im Wettbewerb mit den anderen, teilweise sehr bildungsorientierten Schulen so hervorragend behauptet hat.

Den digitalen Rundgang kann man sich übrigens über die kostenfreie App „DigiWalk“ jederzeit und überall ansehen. Wählen Sie „Walks in der Nähe“ und danach den im Stadtpark nicht zu übersehenden Marker für den Rundgang durch die Heinrich-Hertz-Schule „Warum verließ Familie Marcus die Schule?“.

Alle Landessieger nehmen jetzt am bundesweiten Wettbewerb teil und können einen der 50 Bundespreise gewinnen und zur Preisverleihung nach Berlin eingeladen werden. Wir gratulieren sehr herzlich zu dem Landessieg und wünschen viel Erfolg beim bundesweiten Wettbewerb.

Dr. Hans-H. Nölke

Britta Björnson, geb. Marcus, feiert ihren 101. Geburtstag

Am Sonntag, dem 12. Mai 2019, feiert Britta Björnson, geb. Marcus, in Stockholm ihren 101. Geburtstag. Mit einem Video, das anlässlich ihres 100. Geburtstags vor genau einem Jahr entstanden ist, gratulieren wir sehr herzlich und wünschen weiterhin bestmögliche Gesundheit.



Britta Björnsons 100. Geburtstag


Britta ist die jüngere Schwester der wiederentdeckten, international renommierten Künstler Ingolf Dahl und Gert Marcus, die 1912 bzw. 1914 in Groß Borsteler geboren wurden. Das in Deutschland weitgehend unbekannte künstlerische Wirken der beiden Brüder wird seit drei Jahren durch Veranstaltungen und Veröffentlichungen der Initiative Marcus und Dahl in Erinnerung gerufen. Die in Stockholm, Paris und London lebenden Nachkommen der Familie Marcus unterstützen die Aktivitäten auf vielfältige Weise und begrüßen dankbar die zwischenzeitlich spürbare Erinnerungskultur.

Vor genau einem Jahr konnte eine kleine Delegation der Initiative Marcus und Dahl zahlreiche Glückwünsche aus Brittas Geburtsstadt Hamburg überbringen, an die sie sich so gut erinnern kann. Darunter war auch ein Glückwunschschreiben von Hamburgs Erstem Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher, das neben den Glückwünschen des Schwedischen Königshauses seinen Platz gefunden hat.

Die Jubilarin bedankte sich mit den Worten:
I have a good reminiscence of every – no, not of every, but of many good angels of Groß Borstel. And I thank you for every good word you spoke now …
Ich erinnere mich gut an alle – nein, nicht an alle, doch an viele gute Engel von Groß Borstel. Und ich danke Euch für die guten Worte, die Ihr jetzt gefunden habt …

Hans-H. Nölke