Gustav Falke

(1853-1916) Schriftsteller

Gustav Falke mit seiner Familie
Gustav Falke mit seiner Familie

Gustav Falke wurde als Sohn eines Kaufmanns in Lübeck geboren. Er lernte zunächst Buchhändler, erhielt 1878 eine Musikausbildung und arbeitete als Klavierlehrer. 1890 heiratete er seine Schülerin Anna Heissel-Theen und gründete eine Familie. In den folgenden Jahren begann er, eigene literarische Arbeiten mit Erfolg zu veröffentlichen. Wegen seiner Verdienste um die Deutsche Literatur setzte ihm die Stadt Hamburg 1903 einen lebenslangen Ehrensold aus, der es ihm jetzt ermöglichte, unabhängige literarische Wege zu gehen und sich ein Haus in Groß Borstel, Brückwiesenstraße 27, bauen zu lassen.

Falke schrieb Romane mit Lokalkolorit in einem gemäßigten Naturalismus, Epen, Novellen und Kinderbücher, die einen großen Teil seines Werkes ausmachten. Musikalische Kompositionen nach Falkes Lyrik schufen u. a. Engelbert Humperdinck, Richard Strauss, Arnold Schönberg.

Grabstätte der Familie Falke auf dem Ohlsdorfer Friedhof
Grabstätte der Familie Falke auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Nachlese Sommerkonzert

Was für ein fulminantes Sommerkonzert! Die etwa 120 Gäste, die das Sommerkonzert am Montagabend im Stavenhagenhaus miterleben konnten, gingen ganz beseelt in den dann leider doch schon frühherbstlich anmutenden Abend. Von Friederike Haufe kompetent und informativ durch das Programm geleitet, erschlossen sich die Musikdarbietungen noch einmal in ganz anderer Weise und konnten noch intensiver genossen werden. Schwerpunkt des Programms waren Gedichtvertonungen von Gustav Falke, der von 1904 bis 1916 in der Brückwiesenstraße in Groß Borstel lebte, durch Hamburger Komponist*innen. Was für ein Glücksfall, dass die Sopranistin Martina Hamberg-Möbius die sehr anspruchsvollen Gesangspartien vortrug. So lernten die Zuhörer und Zuhörerinnen nicht nur die hervorragende Sängerin kennen, sondern gleichzeitig die Vorsitzende der „Freunde des Stavenhagenhauses“. Frau Hamberg-Möbius leitet die kulturelle Vereinigung der „Freunde…“ erst seit wenigen Monaten und wird in deren 60. Jubiläumsjahr sicherlich weitere neue Impulse geben.

Die gute Zusammenarbeit beider kultureller Einrichtungen, der „Freunde…“ und der „IMuD“, für dieses Konzert lässt auf Fortsetzungen hoffen. Begleitet wurde Martina Hamberg-Möbius vom Pianisten Gerd Jordan, der jederzeit sicheres Geleit für die Stimme der Sängerin gab und als ein Pol der Ruhe die Vielfalt von Text, Gesangesnoten und Pianonoten bändigte. Quasi eingerahmt wurden die Gedichtvertonungen vom Spiel des Klavierduos Friederike Haufe und Volker Ahmels. Sie hatten 2 Werke von Felix Mendelssohn ausgewählt, diesen bedeutenden „Kurzhamburger“ (die Familie zog 2 Jahre nach der Geburt von Felix Mendelssohn nach Berlin) und die fünf 5 Duette für vierhändiges Klavier von Ruth Schonthal, die 1924 in Hamburg geboren wurde und schon im Alter von 6 Jahren in Berlin ein Musikstudium begann, also auch eine „Kurzhamburgerin“. 1938 emigrierte sie nach Schweden. Das Klavierduo Haufe/Ahmels ist in Groß Borstel ja sehr bekannt, ihr Spiel sehr beliebt.

Umso bedeutender ist zu bewerten, dass die beiden immer wieder Neues präsentieren, häufig im Kontext verfemter Künstler, und immer gründlich und mit viel Herzblut recherchiert und vorgestellt. Zum Abschluss dieses so eindrucksvollen Konzertes spielte der Groß Borsteler Violonist Bogdan Dumitrascu die Violinsonate op. 100 von Johannes Brahms, begleitet von Gerd Jordan, Klavier. Bogdan Dumitrascu ist u.a. fest engagiert im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg für die 1. Violine. Sein virtuoses, mitreißendes Spiel zusammen mit Gerd Jordan war der letzte dieses an Höhepunkten so reichen Abends. Wir danken den Künstlern und Künstlerinnen und freuen uns schon jetzt auf die nächsten Konzerte in unserem kulturellen Zentrum, dem Stavenhagenhaus.

Wolf Lüders

Programmheft Sommerkonzert

Heio Nölke
Friederike Haufe