Hans-Heinz Pukall

(1928-2020) Historiker,Schriftsteller, Dichter

Radierung von Klaus Meyer: Hans-Heinz Pukall im Profil
Radierung von Klaus Meyer: Hans-Heinz Pukall im Profil

Am 24. Mai 1928 wurde in Hamburg-Groß Borstel, Weg beim Jäger 79, der Dichter und Schriftsteller Hans-Heinz Pukall geboren. Er war im „Dorf” bekannt, trug bei Treffen aus seinen Werken vor, nahm an öffentlichen Terminen teil und pflegte Kontakte zu Hans Grimm (1875-1959) und Hermann Claudius (1878-1980), die beide sehr stark unter dem Einfluss des Nationalsozialismus standen und durch ihre Werke die Propaganda des Reiches stärkten.

In Hermann Claudius sah Pukall ein Vorbild, dem es nachzueifern galt, und er sah in ihm den größten lebenden Dichter und hob ihn mit Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) auf eine Stufe. Bei Hans Grimm suchte Pukall Unterstützung für die Veröffentlichungen seiner Werke. Dabei schilderte er ihm seine positive Einstellung zum Deutschtum, erkundigte sich nach Grimms politischer Karriere und bekannte, dass er selbst für kurze Zeit Mitglied in der Radikalen Sozialistischen Partei (SRP) gewesen war.

Pukall war zur Zeit des Dritten Reiches ein Kind und Jugendlicher. Wie sehr ihn die politischen Ansichten seines Elternhauses geprägt haben, konnte nicht festgestellt werden. Er absolvierte 1953 mit Erfolg ein Hochschulstudium der Geschichte. Vielleicht wollte er diesen Weg einschlagen, um eine andere Sichtweise auf die Ereignisse der Vergangenheit zu erhalten. Wie er sich in den folgenden Jahren in dem neuen Beruf des Historikers entwickelte, ob sich durch die geschichtlichen Erkenntnisse aus dem Studium seine politischen Ansichten veränderten, bleibt in der Schwebe. Es ist allerdings bekannt, dass die SPD im Jahr 2008 ihrem Mitglied Pukall zum 80. Geburtstag gratulierte.