Beiträge mit dem Tag 'alfred_ehrhardt'
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Filmvorführung im Stavenhagenhaus
Alfred Ehrhardt
Portugal, unbekanntes Land am Meer
1952, SW, 91 min.
Bundesfilmpreis 1953
Prädikat: Besonders wertvoll
Neues Digitalisat in 4K, gefördert durch die FFAMit einer Einführung von Dr. Chris1ane Stahl, Direktorin der Alfred Ehrhardt Stiftung Berlin
1951 hielt sich der Kulturfilmer Alfred Ehrhardt fünf Monate in Portugal auf, um den Schwarz-Weiß-Film Portugal, unbekanntes Land am Meer zu drehen, für den er seinen dritten Bundesfilmpreis erhielt. Es war der erste abendfüllende Kulturfilm, der nach 1945 von einem Deutschen im Ausland gedreht wurde.
Alfred Ehrhardt - Das Boot von Torreira
1951; Modern Prints, 2013Aus dem Material entstand der Kurzfilm Das steinerne Antlitz Portugals, der ebenfalls das Prädikat Besonders wertvoll erhielt. Sieben Jahre später führte ihn eine zweite Reise nach Portugal, wo er, unterstützt von der portugiesischen Regierung, die Kurzfilme Die Küste der Fischer (Prädikat Wertvoll), Korkland Portugal (Prädikat Besonders wertvoll), Portwein (Prädikat Wertvoll), Das Boot von Torreira (Prädikat Wertvoll) sowie Iberische Skizzen (Prädikat Wertvoll) drehte – in Farbe.
Portugal Anfang der 1950er Jahre – das sind Bilder aus einer Zeit, als man noch Lasten auf dem Kopf trug und barfuß lief, das Korn auf den Feldern mit einer Handsichel schnitt, den Wein unter Musikbegleitung erntete und die Trauben mit den Füßen kelterte, Sardinen und Thunfische mit Netzen per Hand einholte und Kork das einzige Material war, mit dem man Flaschen stopfte. Die auch für damalige Verhältnisse exotische Anmutung der archaischen Produktionsmethoden erscheint nicht nur dem heutigen Betrachter wie Bilder aus einer anderen Welt, sondern übte schon auf Ehrhardt sichtbar große Faszination aus. Für ihn war das Leben der Portugiesen „von einer biblischen Einfachheit und von besinnlicher Heiterkeit“. Wenngleich der Schwerpunkt des Films auf der folkloristischen Tradition des Handwerks liegt, so wird Portugal doch auch als Land der Gegensätze zwischen Vergangenheit und Gegenwart gezeigt. Ehrhardt filmt die Luxusdampfer und den Flugboot-Landeplatz im Hafen von Lissabon oder die Neubauviertel im Norden der Hauptstadt genauso wie die maschinelle Fabrikation von Sardinenkonserven und Korkprodukten.
Alfred Ehrhardt - Uralte Windmühlen am Atlantik
1951; Modern Prints, 2013Wie bei allen seinen Filmen zeichnete Ehrhardt für Regie, Kamera, Schnitt und Produktion verantwortlich. Aber er verwendete auch vor Ort aufgenommene Geräuschkulissen und portugiesische Musik wie die Choräle der Gläubigen in der Wallfahrtskirche zu Fatima. Und wie so häufig fotografierte Ehrhardt parallel zur Filmarbeit. Der Leiter der Staatlichen Landesbildstelle Hamburg, Fritz Kempe, befand: „Was sonst bei programmfüllenden Kulturfilmen selten zutriAt, das ist hier weitgehend gelungen, nämlich einen spannenden und in sich zusammenhängenden Bogen zu schlagen. Besonders lobenswert scheint mir die meisterhafte Fotografie, die auch die geographische Struktur Portugals außerordentlich wirksam hervorhebt.“
Eintritt frei
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Neues von Alfred Ehrhardt
Initiative Marcus und Dahl
in Kooperation mit der Alfred Ehrhardt StiftungGezeigt werden fünf restaurierte und digitalisierte Filme des Groß Borsteler Filmemachers Alfred Ehrhardt mit einer Einführung von Frau Dr. Christiane Stahl.
Frau Dr. Stahl ist die Direktorin der Alfred Ehrhardt Stiftung und hat über Alfred Ehrhardts fotografisches Frühwerk promoviert. 2002 hat sein Sohn Jens Ehrhardt zusammen mit Dr. Christiane Stahl die Alfred Ehrhardt Stiftung in Berlin gegründet, um das Lebenswerk Alfred Ehrhardts der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Alfred Ehrhardt (1901-1984) lebte in der Köppenstraße und gehört mit seinen über 50 Filmen und seinen über 20 Fotografie-Bildbänden zu den wichtigsten Filmemachern und Fotografen, die in der Tradition der Neuen Sachlichkeit und des Bauhauses tätig waren. Für den am Dessauer Bauhaus bei Josef Albers, Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer geschulten Naturfilmer Ehrhardt ist der Film primär optisches Erzählen. Alfred Ehrhardt hat Zeit seines Lebens seine Filme auch im Stavenhagenhaus gezeigt und diese Vorführungen von Vorträgen begleitet.Folgende Filme werden gezeigt:
- Nordische Urwelt, 1941, 17’ (Island)
- Gletscher und ihre Ströme, 1962, 10’ (Island)
- Ad Dei Honorem, 1948, 15’ (Bordesholmer Altar im Dom zu Schleswig)
- Kunst unserer Zeit I: Skulptur 1945-1959, 1959, (documenta II Kassel)
- Inselfahrt, 1950, 12’ (Insel Neuwerk)
Wir freuen uns auf rege Beteiligung, und bringen Sie gerne interessierte Freunde und Nachbarn mit. Die Teilnahme ist kostenfrei, Spenden zur Unterstützung unserer Aktivitäten sind natürlich höchst willkommen.
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Künstlerkolonie Gross Borstel: Alfred Ehrhardt
Dr. Christiane Stahl
Foto: Loredana NemesDer Fotograf und Dokumentarfilmer Alfred Ehrhardt lebte von 1938 bis 1984 in Hamburg-Groß Borstel, Köppenstraße 38. Obwohl er einer der erfolgreichsten Fotografen der Neuen Sachlichkeit und einer der bedeutendsten Dokumentarfilmer der Nachkriegszeit war, geriet sein Werk in Vergessenheit. 2002 gründete sein Sohn Jens Ehrhardt zusammen mit Dr. Christiane Stahl die Alfred Ehrhardt Stiftung in Berlin, um das Lebenswerk Alfred Ehrhardts der Öffentlichkeit zugängig zu machen. Die Initiative Marcus und Dahl e.V. widmete dem Künstler in ihrem Buch Künstlerkolonie Gross Borstel – Band 1 einen Beitrag.
Wir haben die große Freude,
am 09. Februar 2023, um 20.00 Uhr,
Dr. Christiane Stahl
im Stavenhagenhausbegrüßen zu können. Sie wird die Groß Borstelerinnen und Groß Borsteler kompetent durch das Leben und Wirken des Künstlers führen und ihre Ausführungen mit kurzen Filmen von Alfred Ehrhardt bereichern.
Dr. Birgit Pflugmacher (†)