Walther Tanck

(1894-1954) Maler, Grafiker, Holzschneider

Walther Tanck
Walther Tanck: Selbstbildnis

Am 31. Januar 1894 wurde Walther Heinrich Tanck als sechstes Kind eines Hamburger Kaufmanns geboren. 1898 verstarb der Vater und hinterließ seine Frau mit sieben Kindern. Schon früh zeigte sich bei Walther ein malerisches Talent. So entschloss er sich, den Beruf eines Künstlers zu ergreifen. 1911 wurde er Schüler von Franz Nölken (1884-1918), der durch seine Aufenthalte in Paris von Paul Cézanne (1839-1906) und Henri Matisse (1869-1954) geprägt war. Diese Erfahrungen gab er an seinen Schüler weiter.

Im Ersten Weltkrieg erlitt Tanck ein Knieleiden, das ihn lebenslang behindern sollte. Bei einem Aufenthalt in Florenz und Siena lernte er 1921 Fiorenza Percetti (1896-1923) kennen, die er vom Fleck weg heiratete. Bei der Geburt der Zwillinge zwei Jahre später verstarb Fiorenza. Große Hilfe erhielt er in dieser Krise von Ilse Lange, die später seine zweite Frau wurde.

Von 1930 bis 1934 lebte und arbeitete Tanck in dem Landhaus des Bankiers Richard Samson (1885-1945) auf dessen Gestüt am Borsteler Jäger. Doch die Nationalsozialisten vertrieben nicht nur seinen Gönner, sondern auch die Familie Tanck aus dem idyllischen Groß Borstel. Durch die Hamburger Bombennächte 1943 erlitt der Künstler einen existenziellen Tiefschlag: Die Vernichtung seines malerischen Lebens. In den Flammen verbrannten seine Werke, sein Zuhause. Sie trieben ihn in die Einsamkeit nach Bad Bramstedt, wo ihn 1946 nach einem malerischen Neuanfang die Nachricht vom Tod seiner Tochter Fiorenza erreichte. Tanck zog 1951 für seine letzten Lebens- und Schaffensjahre nach Blankenese. Hier erlag Walther Heinrich Tanck am 10. Oktober 1954 einem Krebsleiden.